Zu den heutigen Verhandlungen über einen Exportkontrollmechanismus für Impfstoffe auf dem EU-Gipfel erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP im Europäischen Parlament, Andreas Glück MdEP:
Exportkontrolle kann auf die eigenen Füße fallen: In einer globalisierten Welt müssen wir an einem Strang ziehen
„Wir alle profitieren von einer globalisierten Welt mit teils komplexen Versorgungsketten. Gerade als Arzt kann ich das insbesondere für den Gesundheitsbereich sagen. Exportkontrollmechanismen sind hierfür natürlich das pure Gift und müssen die absolute Ausnahme bleiben.
Natürlich ist es nachvollziehbar, dass, wenn weniger Impfstoff geliefert wird als vereinbart, die Auseinandersetzung mit den Herstellern mit harten Bandagen geführt werden muss. Trotzdem ist es nicht hilfreich, wenn andere Staaten die vorrangige Belieferung durch ihre Impfstoffhersteller schon früh vereinbart haben. Das eigentliche Problem ist hier jedoch die späte und zu zögerliche Bestellung von Impfstoffen durch die Kommission.
Einen Fehler durch einen anderen Fehler zu beheben, funktioniert nicht. Genau so ein Fehler wäre ein europäischer Exportstopp für Impfstoffe. Sinnvoller wäre es, sich mit dem Vereinigten Königreich und den USA zusammenzusetzen und das Problem grundsätzlich zu besprechen. Dies bietet sich mit der Teilnahme des US-Präsidenten Joe Biden am heutigen EU-Gipfel an.
Exportkontrollen können schnell zur Spirale werden, die uns auf die eigenen Füße fällt, z.B. wenn unsere Impfstoffproduzenten auf Grundstoffe aus anderen Ländern angewiesen sind.“
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